FBI und Magic Lantern
von C. Schell
Das FBI hat schon vor einigen Jahren einen Trojaner - Magic Lantern - entwickelt. Über E-Mail konnte man sich mit dem Trojaner infizieren, der dann unbemerkt einen Key-Logger installierte, welcher die Eingabe der Passwörter für ein Verschlüsselungsprogramm aufzeichnete und zurück an das FBI sendete.
Ein FBI-Sprecher erwähnte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters den tatsächlichen Gebrauch des Trojaners. Erster "Erfolg" des trojanischen Schnüffelprogramms war vermutlich die Festnahme zweier russischer Cracker.
Mußte das FBI zuvor noch direkt/vor Ort auf den Computer zugreifen, so ermöglicht das Sniffer-Programm nun verschlüsselte Dateien von außen zugänglich zu machen.
Ein solcher Trojaner hilft natürlich nur, wenn die heimischen Scanner diesen nicht entdecken. McAfee und Symantec erklärten damals, dass sie mit dem FBI zusammenarbeiten wollen (den Trojaner also passieren lassen), während dessen andere Hersteller (wie Sophos) keine Sicherheitslücken offen lassen wollten - später hat McAfee die Aussage übrigens bestritten (wie weit man ihnen heute noch trauen kann, sollte jeder für sich selbst entscheiden - zumindest schien Bresson sich damals keine Gedanken über die Entdeckung von Magic-Lantern gemacht zu haben).