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Transparenzoffensive des BND

von C. Schell

Hintergrund:

Der Bundesnachrichtendienst (BND) gibt nach Jahrzehnten ein Stück seiner Geheimhaltung auf und verzichtet auf die Tarnnamen für etliche seiner Horchposten im Inland. (...)

"Die heutige Umwidmung ist ein Zeichen für mehr Transparenz", sagte Schindler. "Wir wollen damit das Vertrauen der Bevölkerung in die Tätigkeit des Bundesnachrichtendienstes weiter stärken." Der BND erfülle eine wichtige Aufgabe und brauche sich dafür nicht zu verstecken.

Behördenchef träumt vom "BND zum Anfassen"

(Quelle: welt.de, 06.06.2014)

Wir sagen: "Danke lieber BND!" Was für eine Transparenzoffensive im Jahr 2014!

Zusammenfassung des Interviews (Quelle: ndr.de, 11.06.2014):

In dem Interview sagt BND-Chef Gerhard Schindler:

Der Bundesnachrichtendienst ist ein moderner Dienstleister, fest verankert in der Gesellschaft.

Das muss ja nicht so bleiben!

Diese Aufgabe ist honorig und...

Wie modern auch die Aussprache des Herrn Schindlers ist!

...wichtig für die Sicherheit unseres Landes und hierfür brauchen wir uns nicht zu verstecken.

Das wäre dann der erste Geheimdienst, der nicht geheim operiert. Aber recht herzlichen Dank Herr Schindler. Nun bekommen zumindest 6 Außenstellen des BNDs kleine Schildchen an das Haustor

(...) Na das ist ja nur ein Modul unserer Transparenzoffensive. Wir haben begonnen mit der Aufarbeitung der Geschichte, wir werden ein Besucherzentrum in Berlin einrichten, wir haben eine moderne Homepage

Für eine moderne Website hat das Geld anscheinend nicht ausgereicht.

Darauf fragt ein Reporter:

Haben Sie Daten an die NSA weitergegeben?

Herr Schindler antwortet:

Ich will mal folgendes vorschlagen, wir verlieren ein bißchen an Zeit - hmmm - und desshalb müssen wir uns jetzt auf den Weg zu den Antennen machen.

Die Zeit des Herrn Schindler muss anscheinend sehr knapp bemessen sein, wenn er noch nicht einmal eine Frage beantworten kann ... ein bißchen Zeit hat er dann aber schlußendlich doch noch - für wichtigere Sachen versteht sich:

Machen wir noch ein Foto?

Natürlich, für ein Foto hat Herr Schindler noch im Sinne der Transparenzoffensive Zeit!

Und es wird noch besser, denn die Idee zur Transparenz kam nicht vom BND, sondern von Wikipedia, wo seit 2006 die Namen der Dienststellen des BNDs veröffentlicht werden.

Darum fragt ein Reporter auch:

Haben Sie selber mal auf Wikipedia nachgeschaut?

Die Antwort von Herrn Schindler:

Ja - desshalb bin ich ja darauf gekommen, das wir das enttarnen, weil da steht ja alles.

Was für eine Transparenzoffensive!

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