☰ X
Logo c-schell.de

USA verklagen China wegen Cyberspionage

von C. Schell

Ein Anklagegericht habe fünf Angehörigen des chinesischen Militärs Hackerangriffe auf amerikanische Firmen vorgeworfen, erklärte das Justizministerium in Washington am Montag. Betroffen seien sechs Unternehmen aus den Bereichen Atomkraft, Solartechnik und Metalle, darunter United States Steel, Alcoa und eine Tochter der deutschen SolarWorld. Auch die Gewerkschaft USW sei betroffen. Es handle sich um Industriespionage. (Quelle: Die Welt, 19.05.2014)

Schön, dass die USA China Hackerangriffe auf amerikanische Unternehmen vorwerfen. Als würden "Geheimdienste" nicht ähnlich operieren.

Der ehemalige Technikchef der NSA, William Binney, hält die Gefahr der Industriespionage durch den US-Geheimdienst für durchaus realistisch. Die von der NSA gesammelten Daten würden teilweise auch US-Unternehmen zur Verfügung gestellt, sagte Binney am Dienstag in Berlin auf einem Datenschutzkongress. Bei ausländischen Konkurrenten amerikanischer Unternehmen könne die Weitergabe von Daten unter Umständen auch in einem nationalen Interesse erfolgen.

Auch durch einen starken Datenschutz könnten sich andere Staaten derzeit vor dem Zugriff durch die NSA nicht schützen. (Quelle: Handelsblatt, 13.05.2014)

Wann klagt denn endlich jemand mal gegen die USA?

Die jüngsten Enthüllungen in der NSA-Affäre lassen Computerproduzenten und Netzausrüster nicht gut aussehen. US-Firmen weisen jede Kooperation mit dem Geheimdienst von sich.

Mehrere US-amerikanische Computerfirmen haben sich von Berichten überrascht gezeigt, wonach ihre Produkte sich durch Hard- oder Software-"Implantate" von der NSA manipulieren lassen. Sowohl Cisco als auch Microsoft, Dell, Hewlett-Packard, Juniper und Western Digital waren nach eigenen Angaben die Sicherheitslücken ihrer Produkte bislang nicht bekannt, wie aus Stellungnahmen der Unternehmen oder Antworten auf eine Anfrage von The Desk hervorgeht. (Quelle: golem.de, 04.01.2014)

und...

Cisco wird weniger Netzwerk-Technik los (...)

Unklar ist, in welchem Ausmaß die Enthüllungen zur Spionage des US-Geheimdienstes NSA das Geschäft zuletzt belasteten. Der Enthüllungsjournalist Glen Greenwald behauptet in seinem Buch "Die globale Überwachung", die NSA fange regelmäßig Server, Router und andere Netzwerkgeräte ab, die aus den USA verschickt werden, um auf den Geräten einen virtuellen Spion zu installieren. (Quelle: Sueddeutsche.de, 15.05.2014)

Dazu schreibt Spiegel Online:

Snowden-Enthüllung: NSA spionierte Chinas Staatsführung und Konzerne aus

Die amerikanische Regierung hat eine digitale Großoffensive gegen China gestartet und dabei auch die chinesische Staatsführung und den Huawei-Konzern ins Visier genommen. (...)

Anfang 2009 startete die NSA eine umfangreiche Operation gegen das Unternehmen, das als einer der größten Konkurrenten der US-Firma Cisco gilt. (Quelle: spiegel.de, 22.03.2014)

Die Anschuldigungen der USA mögen vielleicht stimmen, doch "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen"! Dementsprechend entgegnet "China":

China wirft USA Scheinheiligkeit vor

Der Konflikt ist programmiert: Nachdem die USA fünf chinesische Offiziere wegen Industriespionage verklagt haben, meldet sich nun China mit Protest zu Wort. Denn die USA sind nicht nur Opfer. (Quelle: n-tv.de, 20.05.2014)

Selbstverständlich könnte man hier auch andere Länder nennen, wie zum Beispiel:

Mit ähnlicher Technik hat der britische Geheimdienst GCHQ im Rahmen der "Operation Socialist" Spionage-Software in die Computer der halbstaatlichen belgischen Telekom-Firma Belgacom eingeschleust. Belgacom und ihre Mobilfunktochter Proximus versorgen unter anderem Institutionen wie die EU-Kommission, den Rat der Mitgliedstaaten und das Europaparlament mit Telekommunikationsdienstleistungen. Die Briten nutzen dafür eine von ihnen als Quantum Insert (QI) bezeichnete Angriffstechnologie, die offenbar sogenannten Drive-by-Angriffen ähnlich ist. (Quelle: spiegel.de, 24.11.2013)

Zurück

^